Vorreiter bei regenerativer Energieerzeugung

Die Gemeinde Speichersdorf nimmt zusammen mit ihren Bürgerinnen und Bürgern eine Vorreiterrolle in Sachen Nutzung von regenerativen Energien ein. Bereits Ende der 1990er Jahre entstanden zwei Windkraftanlagen in der Nähe des Ortsteiles Wirbenz. Im Jahr 2007 der Ortsteil Guttenthau zum ersten Bioenergiedorf Oberfrankens. Heute nutzt ein Großteil der Speichersdorfer Bevölkerung regenerative Energien zur Erzeugung von Heizwärme oder Strom.

Wichtig ist der Gemeinde dabei die Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger aus dem Gemeindegebiet. Die Bürgerenergiegesellschaft INKAS+SOLAR GmbH & Co KG hat mit Bürgerkapital bereits mehrere PV-Freiflächenanlagen realisiert. Aber auch die Gemeinde selbst realisiert mit ihrer 100prozentigen Tochter, der Bioenergie Speichersdorf GmbH & Co KG, Projekte aus dem Erneuerbaren-Energien-Sektor.

Erneuerbare Energien Speichersdorf

Bayerische Energietage 2024

Zum zweiten Mal fanden in diesem Jahr die Bayerischen Energietage statt, veranstaltet vom Bayerischen Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie. Wie schon im Vorjahr beteiligte sich die Gemeinde Speichersdorf auch in diesem Jahr an der bayernweiten Veranstaltungsreihe – diesmal per Fahrrad in Form einer Energietour durch die Gemeinde. Bürgermeister Christian Porsch informierte die Teilnehmerinnen und Teilnehmer an sieben verschiedenen Stationen über das bisher Erreichte, aktuelle Projekte und über Zukunftsplanungen. Einen ausführlichen Bericht finden Sie hier. 

Gemeinderat meldet Vorranggebiete für Windkraft

Vor dem Hintergrund der Klimakrise, der angestrebten Unabhängigkeit von fossilen Energieträgern sowie der Abschaltung der Kernkraftwerke haben sich die gesetzlichen Rahmenbedingungen für den Ausbau von Windenergieanlagen grundlegend geändert. In Bayern sind nach der Bundesgesetzgebung bis 31.12.2032 mindestens 1,8 Prozent der Landesfläche für Windkraft zur Verfügung zu stellen. Ansonsten tritt eine Privilegierung von Windkraftanlagen ein, die einen ungesteuerten Wildwuchs nach sich ziehen würde. Dabei ist es unabhängig, ob in der betreffenden Gemeinde schon Erneuerbare Energien erzeugt werden oder nicht.

Der Regionale Planungsverband Oberfranken-Ost hat die Kommunen daher bereits im August 2022 aufgerufen, mögliche Vorranggebiete zu melden. Ziele des Regionalen Planungsverbandes sind ein abgestimmtes Vorgehen sowie die Schwerpunktbildung und Konzentration von Windenergieanlagen in windhöffigen Gebieten (keine Einzelstandorte). Zudem wird ein interkommunales Vorgehen empfohlen. „Die meisten Nachbargemeinden haben zwischenzeitlich entsprechende Beschlüsse gefasst und Potentialflächen an den Regionalen Planungsverband gemeldet“, wie Bürgermeister Christian Porsch in der Sitzung betonte.

„Aufgrund der Größe unserer Gemeinde und der Windhöffigkeit hat der Regionale Planungsverband insgesamt zehn Potentialflächen in unserem Gemeindegebiet identifiziert. Dies hätte eine Umzingelung unserer Gemeinde mit Windkraftanlagen zur Folge. Daher empfiehlt sich eine proaktive Vorgehensweise und die Meldung von möglichen Potentialflächen im Gemeindegebiet Speichersdorf durch den Gemeinderat“, erläuterte er weiter. Ziele sollten dabei ein möglichst hoher Abstand zwischen der Wohnbebauung und den Windkraftanlagen, die Bündelung von Windparks in interkommunaler Zusammenarbeit, die Erhöhung der Wertschöpfung für die Allgemeinheit durch Nutzung kommunaler Flächen sowie die Möglichkeit zur Beteiligung von Bürgerinnen und Bürgern und der Kommune sein. Der Regionale Planungsverband hätte signalisiert, die Planungen und Vorstellungen der Gemeinde zu berücksichtigen.

Bei Prüfung der vom Regionalen Planungsverband identifizierten Potentialflächen und in den Gesprächen mit den Nachbargemeinden hätten sich die Gebiete 5214 (Steinkreuz), 5243 und 5242 (Speinsharter Forst) als geeignete Vorrangflächen herauskristallisiert. Gerade bei der Potentialfläche beim Steinkreuz würde die Gemeinde Speichersdorf nachhaltig wirtschaftlich profitieren. Die dadurch erzielten Erlöse kämen im Vergleich zur Ausweisung auf Privatflächen der Allgemeinheit und damit allen Bürgerinnen und Bürgern in der Gemeinde zu Gute.

Der Gemeinderat beschloss nach eingehender Erörterung einstimmig, die Gebiete 5214 (Steinkreuz) sowie 5243 und 5242 (Speinsharter Forst) als Vorrangflächen für Windkraft an den Regionalen Planungsverband Oberfranken-Ost zu melden. Der Abstand zu Ortschaften soll bei der Ausweisung mindestens 1000 Meter (statt 700 Meter wie vom Regionalen Planungsverband Oberfranken Ost vorgegeben) betragen. Der Abstand zu Weilern soll mindestens 700 Meter betragen. Zudem wurde beschlossen, dass die Gemeindeverwaltung die Planungen aktiv mit begleiten und darauf hinwirken soll, dass alle möglichen technischen Maßnahmen ergriffen werden, um die Beeinträchtigungen für die Bürgerinnen und Bürger so gering wie möglich zu halten.

Der Regionale Planungsverband wird nach Auskunft im Winter in den Aufstellungs- und Genehmigungsprozess für das gesamte Planungsgebiet Oberfranken Ost einsteigen. Das Verfahren wird sich bis ins Jahr 2026 hinziehen.

Informationen zum geplanten Windpark Steinkreuz finden Sie hier.

Projektgebiet WP Speinsharter Forst
Projektgebiet WP Speinsharter Forst
Projektgebiet WP Steinkreuz

Energienutzungsplan für die Gemeinde

In seiner Sitzung am 5. Juni 2021 sprach sich der Gemeinderat einstimmig dafür aus, einen Energienutzungsplan für die Gemeinde Speichersdorf aufzustellen. In dem Plan sollen die Maßnahmen in den Bereichen Klimaschutz und Erneuerbare Energien überprüft und konzeptionell weiterentwickelt werden. Im Zuge der Erstellung des Energienutzungsplanes hat sich der Gemeinderat auch eingehend mit einer Potentialanalyse für PV-Freiflächenanlagen beschäftigt und in seiner Sitzung am 17. Oktober 2022 einstimmig folgenden Kriterienkatalog verabschiedet:

  • Speichersdorf leistet seinen Beitrag zur Erreichung der Klimaziele der Bundesregierung. (vgl. ISEK-Leitbild)
  • Die Flächen für die Errichtung von PV-Freiflächenanlagen sollen sich in einem Korridor von rund 200m entlang der Bahnlinie Kirchenlaibach-Weiden und des Streckenabschnitts Kirchenlaibach-Marktredwitz bis zur Bundesstraße 22 sowie als Abrundung/Ergänzung bestehender Anlagen konzentrieren.
  • Jegliche neu errichtete Anlage zur Erzeugung Erneuerbarer Energie muss zwingend ein Bürgerbeteiligungsmodell anbieten. Die Beteiligung der Gemeinde oder der Bioenergie Speichersdorf ist von Fall zu Fall zu prüfen.
  • Mit der Energiegenossenschaft NEW sind weitere Gespräche zur gemeinsamen Errichtung der notwendigen Netzinfrastruktur sowie eines Stromspeichers auf dem Gemeindegebiet zu führen. Die zuständigen Ministerien in Bayern sind bezüglich eines möglichen Modellprojekts einzubinden.
  • Unabhängig davon ist es das erklärte Ziel, den Eigenstromanteil an den kommunalen Liegenschaften und in der Gemeinde Speichersdorf insgesamt zu erhöhen und einen möglichst hohen Autarkiegrad zu erreichen.

Der Gemeinderat der Gemeinde Speichersdorf hat im Juni 2021 beschlossen, einen Energienutzungsplan erstellen zu lassen. Die Beauftragung erfolgte nach der Förderzusage im November 2021. Dieser Plan, der von der Bayerischen Staatsregierung ausdrücklich empfohlen wird, soll Kommunen einen strukturierten Einstieg in die Energiewende ermöglichen, oder auch dessen Fortführung optimieren. Der Energienutzungsplan wird als Grundlage für künftige energiepolitische Entscheidungen dienen.

In einer Bestandsanalyse werden die Strukturen der Energieversorgung, der aktuelle Verbrauch und mögliche Einspar- und Erzeugungsmöglichkeiten untersucht. Als Schwerpunktthemen wird der Ausbau der Freiflächen-PV, ein energetisches Sanierungskonzept für die Grund- und Mittelschule ein Wärmeversorgungskonzept für das geplante Neubaugebiet in Kirchenlaibach sowie der Aufbau einer regionalen Wasserstofferzeugung erstellt.

Die Erstellung des Energienutzungsplans erfolgte durch die Energieagentur Nordbayern und wurde gefördert durch das Bayerische Staatsministerium für Wirtschaft und Medien, Energie und Technologie.

Hier finden Sie den Link zum Energienutzungsplan der Gemeinde Speichersdorf.

Aufgrund der Ergebnisse des Energienutzungsplanes im Bereich der Wasserstoff-Nutzung, beschloss der Gemeinderat der Gemeinde Speichersdorf im Juli 2024 einen Förderantrag auf die Erstellung eines Teil-Energienutzungsplanes Wasserstoff bei Bayern Innovativ zu stellen.

Themenwochen Bürgerenergie

„Energiezukunft in Bürgerhand“

Im Februar 2023 organisierte das bayerische Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie eine Themenwochen „Bürgerenergie“. Auch wir als Gemeinde Speichersdorf nahmen daran teil. Zwei Wochen lang wurde auf den sozialen Medien darüber informiert, mit welchen Projekten sich die Gemeinde Speichersdorf für die Energiewende einsetzt. Hier finden Sie alle Beiträge nochmals zum Nachlesen.

Bücherregal unter dem Motto „Energiezukunft in Bürgerhand“

Für alle, die sich mehr mit den Themen Energie, Klima und Umwelt beschäftigen möchten, haben wir ein Regal mit ausgewählten Büchern zusammengestellt. Von Mitmachbüchern für die Kleinsten bis hin zu Sachbüchern über Recycling, das Wetter, unsere Erde uvm., ist für jeden Bücherwurm etwas dabei. Die bereitgestellten Kinderbücher bieten eine wunderbare Möglichkeit, den Kindern das Thema ganz einfach näherzubringen. Schauen Sie gerne vorbei – über Ihren Besuch in der Bücherei würden wir uns sehr freuen.

Öffnungszeiten der Bücherei:

Montag: 17:00 – 19:00 Uhr

Mittwoch: 9:30 – 12:00 Uhr & 16:00 – 19:00 Uhr

Freitag: 15:00 – 17:30 Uhr

PV-Anlage auf dem Rathaus

Eines der ersten Projekte im Bereich der Erneuerbaren Energien, die in der Gemeinde Speichersdorf umgesetzt wurden, war die Installation einer PV-Anlage auf das im Jahr 2000 errichtete Rathaus. Die Anlage mit 20 Modulen hat eine Bruttoleistung von 2,2 kWp. Seit dem Einbau vor über 20 Jahren wurden 53.952,7 kWh Strom erzeugt. Mit der über die Module erzeugten Energie werden durchschnittlich 6-7 % des jährlichen Strombedarfs im Rathaus gedeckt. Um diesen Wert zu steigern, ist die Erweiterung der Photovoltaikanlage samt Batteriespeicher geplant.

E-Auto der Gemeinde und Ladesäule

Emissionsfrei mit einem dynamischen Fahrerlebnis um die Gemeinde – seit November 2020 ist das mit unserem Renault ZOE möglich. Wir als Gemeinde Speichersdorf setzen auf E-Mobilität und die Ladesäule bietet sowohl Mitarbeitern als auch Bürger/innen und Besucher/innen die Möglichkeit, ihr E- Auto voll aufzuladen. Mit unserem Gemeindeauto tragen wir zum Umweltschutz bei, da Elektrofahrzeuge während der Fahrt keine klimarelevanten Abgase ausstoßen. Seit der Anschaffung wurden damit 12.245 km zurückgelegt, wodurch wir im Vergleich zu unserem vorherigen Gemeindeauto, das mit Benzin getankt wurde, im Fahrbetrieb ca. 1,4 to CO2 einsparen konnten. Betrachtet man die Gesamt-CO2-Emission pro Lebenszyklus inklusive Produktion, Wartung und Entsorgung liegt die Einsparung bei ca. 0,86 to.

Energieeffizienter Kläranlagenumbau

Oberstes Ziel der Generalsanierung und Erweiterung der Kläranlage war es, bestehende Bauteile wieder zu verwenden und die neue Anlage energieeffizient auszurichten. Es wurde eine Abwasserbehandlung mittels einer sog. „anaerober Schlammstabilisierung“ beschlossen. So wurde ein Faulbehälter samt Blockheizkraftwerk in die Anlage integriert. Der Schlamm, der bei der Reinigung vom Abwasser anfällt, wird im Faulturm durch den Entzug von Wasser weiter eingedickt. Der übrigbleibende Klärschlamm wird nach rund 25 Tagen aus dem Faulturm entnommen, mit Zugabe von Polymer auf 250 Kilogramm pro Kubikmeter entwässert, gepresst und zum Verbrennen in einer Müllverbrennungsanlage vorbereitet. Das übrigbleibende Wasser wird in den Klärprozess zurückgeleitet. Ein wichtiges Abbauprodukt bei der Faulung ist das Faulgas. Dieses entsteht, indem spezielle Bakterienstämme die im Klärschlamm enthaltenen organischen Reststoffe zersetzen. Das Faulgas besteht hauptsächlich aus Methan, das für die weitere Verwendung gesammelt wird. Das Gas wird in einer Gasblase zwischengespeichert, von dort in eine Gasaufbereitung mit Aktivkohlefilter, Kiesfilter und Vorwärmung zur Reinigung weitergeleitet und geht dann in das Blockheizkraftwerk. Das BHKW mit einer Leistung von 30 kW erzeugt daraus Strom und die Abwärme wird verwendet, um den Faulturm mit konstanten 37 Grad sowie die Betriebsgebäude zu beheizen. Die Kläranlage benötigt ca. 110 kW, daher sollen die Dächer noch mit Photovoltaik belegt werden. Insgesamt wurde die Anlage auf die neuesten Standards gebracht, was Abwasserbehandlung, Klima- und Umweltschutz angeht. Außerdem können die Betriebskosten der Kläranlage dauerhaft gesenkt werden.

Bürgersolarpark Speichersdorf

C.A.R.M.E.N. e.V. stellt als Partner im Team Energiewende Bayern während der Themenwochen Best Practice-Beispiele zum Thema Bürgerbeteiligung an Erneuerbaren-Energien-Anlagen vor. Mit unserem Bürgersolarpark werden wir als eine von zwei bayerischen Kommunen als Vorreiter im Bereich der Energiewende ausgezeichnet. Unter folgendem Link findet ihr den Artikel: https://www.carmen-ev.de/2023/02/07/speichersdorf-ein-solarpark-mit-den-buergerinnen-und-buergern/

Kommunales Energiemanagement

Im Jahr 2018 wurde in unserer Gemeinde das Projekt Kommunales Energiemanagement angestoßen. In Zusammenarbeit mit der Energieagentur Nordbayern läuft ein Monitoring der Liegenschaften Schule, Rathaus und Feuerwehrhaus im Rahmen des Keeno-Netzwerks. Es werden eine Potenzialanalyse der Gemeinde Speichersdorf, Energieberichte der einzelnen Liegenschaften, eine Beleuchtungsanalyse sowie Zielvereinbarungen erstellt. Zur optimierten Überwachung wurden intelligente Messsysteme im Rathaus und im Feuerwehrhaus installiert.

Nahwärmenetz

Das erste Nahwärmenetz wurde 2017 mit der Errichtung einer Hackschnitzelanlage in der Schule durch die Bioenergie Speichersdorf GmbH & Co. KG in Betrieb genommen. Beheizt werden die Grund- und Mittelschule, die Tagespflegeeinrichtung, die Sportarena sowie das Rathaus. Die 400 kW-Anlage wird in Spitzenzeiten bei einer Temperatur unter Minus 10 Grad von den beiden bestehenden Gasöfen unterstützt. Pro Jahr verbrennt die Heizung ca. 1.500 m³ Hackschnitzel, was etwa 35 Containerlieferungen entspricht. Die jährlich erzeugte Wärmemenge über den Biomassekessel liegt im Durchschnitt bei etwa 950 MWh. Dadurch wird pro Jahr ein CO2-Ausstoß in Höhe von ca. 215 to vermieden. Die Wärmeerzeugung durch die Hackschnitzelanlage wird als CO2-neutral bezeichnet, da vom Holz nur so viel Kohlenstoffdioxid an die Umwelt abgeben wird, wie es zuvor im Wachstumsprozess gebunden hat. Durch einen Feinstaubfilter in der Abgasnachreinigung ist die Anlage emissionsfrei.

Schafbeweidung als „natürlicher Rasenmäher“

Zur Pflege von gemeindlichen Flächen wurde im Jahr 2021 im Rahmen eines ILE-weiten Beweidungsprojekts beschlossen, eine Herde aus Schafen und Ziegen als „natürliche Rasenmäher“ einzusetzen, besonders für schwer zu bearbeitende Bereiche. Betreut wird die Herde von der Haidenaaber Familie Müller, die sich dafür eigens in Triesdorf einer Schäferausbildung unterzogen hat. Mittlerweile werden fünf Flächen mit insgesamt 1,82 ha beweidet: Die Fläche um den TSV-Sportplatz inklusive Lärmschutzwall, die Kläranlage Frankenberg, die beiden Regenrückhaltebecken an der Pointstraße in Kirchenlaibach und am Pumpwerk Süd in Windischenlaibach sowie die Turmwiese in Haidenaab. Durch die Beweidung werden artenreiche Grünlandflächen und wertvolle Lebensräume erhalten. Auch für die beiden Anlagenteile des Bürgersolarparks mit insgesamt 12,89 ha ist die Beweidung mit Schafen geplant, um die Flächen weiterhin landwirtschaftlich nutzen zu können.

Weitere PV-Anlagen auf gemeindlichen Liegenschaften

Die kommunale Bioenergie Speichersdorf hat in den letzten Jahren einige Projekte im Bereich Photovoltaik umgesetzt. 2013 wurde die PV-Dachanlage mit einer Leistung von 38,7 kWp zur Eigenstromversorgung und Einspeisung ins Netz auf der Werner-Porsch-Schule installiert. 2021 wurden einige Photovoltaik-Dachanlagen in Betrieb genommen: Die erste Anlage mit einer Leistung von 30 kWp samt Speicher zur Eigenstromversorgung der Sportarena, zwei weitere Anlagen ebenfalls mit einer Leistung von jeweils 30 kWp samt Speicher zur Eigenstromversorgung der Kita Birkenweg sowie der Kita St. Franziskus. Eine nächste PV-Dachanlage mit einer Leistung von 30 kWp wurde zur Eigenstromversorgung der Wasserversorgung installiert und selbst betrieben. Für die nächsten Jahre ist der Ausbau der Dachflächenphotovoltaik auf kommunalen Liegenschaften geplant.

Silphie-Anbau

Im Jahr 2017 hat die Gemeinde Speichersdorf am 5-jährigen Demonstrationsprojekt „Silphie-Anbau“ der Regierung von Oberfranken teilgenommen. So wurden 84.000 Setzlinge durch die Mitarbeiter des Bauhofes auf der Fläche von 2,3 ha bei Beerhof gesetzt. Ziel des Projektes war es zu untersuchen, ob der Anbau der durchwachsenen Silphie in der Region zukunftsfähig ist. Es soll den großflächigen Maisanbau ersetzen. Vorteile der Silphie, auch genannt Becherpflanze, sind an erster Stelle der verbesserte Erosionsschutz sowie die vielen, breit verzweigten Wurzeln, die das Nitrat aus dem Boden ziehen und somit das Grundwasser schützen. Die Silphie kann 15 Jahre und länger problemlos ohne Neuansaat auf einem Feld stehen, benötigt maximal einen geringen Aufwand an Pflanzenschutz, ist auch als Futtermittel geeignet und bietet einen Mehrwert für Artenschutz aufgrund der Blüte. Insgesamt gilt die Silphie als Revolution in der Energieerzeugung. Bei unserer letzten Ernte im Jahr 2021 konnten 108,78 to Frischmasse geerntet und an eine Biogasanlage geliefert werden.

LED-Umrüstung

Den zweitgrößten Stromverbrauch innerhalb der Gemeinde Speichersdorf hat die Straßenbeleuchtung mit z.B. 265.760 kWh im Jahr 2020. Daher wurden seit Januar 2023 die etwa 780 Brennstellen auf hocheffiziente LED-Lampen durch die Bayernwerk Netz GmbH umgerüstet. Mit den neuen Leuchten werden jährlich rund 166.000 kWh Strom eingespart sowie der CO2-Ausstoß um ca. 70 to reduziert. Die LED-Leuchtmittel sind nicht nur sparsam und lange haltbar, was sich positiv auf den Klimaschutz und auf Nachhaltigkeit auswirkt. Zusätzlich dienen sie dem Insektenschutz, da die LED-Lichtquellen beispielsweise kein UV-Licht abstrahlen und durch die adaptive Beleuchtung in den späten Abendstunden das Licht zielgerichteter und umweltschonender gelenkt wird.

Streuobstwiesen- und bäume

Bereits im Jahr 2021 wurde das Engagement der Gemeinde Speichersdorf sowie weiterer Gemeinden in Sachen Artenvielfalt und Biodiversität von Umweltminister Thorsten Glauber bei einem Termin in Beerhof ausgezeichnet. Dort bewirtschaftet die Gemeinde Speichersdorf eine von mehreren Blühwiesen im Gemeindegebiet. Die Auszeichnung macht deutlich, wie wichtig es ist für den Erhalt der Artenvielfalt in unserer Region einzutreten. Hier ist besonders die Zusammenarbeit mit den engagierten Landwirten, mit dem Landschaftspflegeverband, dem Bund Naturschutz, dem FGV Speichersdorf, den privaten Initiativen sowie dem Bauhof hervorzuheben. Insgesamt sind etwa 2.000 qm im Gemeindegebiet als insektenfreundliche Blühflächen angelegt.

Auch auf den Erhalt des Baumbestandes legt die Gemeinde Speichersdorf großen Wert und sorgt mit Nachpflanzungen für Ersatz, falls Bäume bei Baumaßnahmen oder aufgrund der Verkehrssicherheit dennoch weichen müssen. Gerade durch die Anlage von Streuobstbeständen fördert die Gemeinde die Biodiversität und die nutzbare Vielfältigkeit von heimischen Obstsorten. Streuobstwiesen gehören zum festen Bestandteil der gewachsenen Kulturlandschaft, sind wertvolles Kulturgut und ein wertvoller Lebensraum. So wurden 2021 40 Streuobstbäume auf kommunalen Liegenschaften gepflanzt. Alle Bäume sind mit einem gelben Band und einem Anhänger vom Bauhof gekennzeichnet. Hier sind die Bürger eingeladen für den Eigenverbrauch zu pflücken.

Klimaschutz für die Kleinen

Alles, was wir jetzt tun und ändern, wirkt sich auf unsere Zukunft und vor allem auf die Zukunft der Kinder aus. Damit die Kinder in unserer Gemeinde von Anfang an mit dem Thema Erneuerbare Energien vertraut sind, haben die Erzieherinnen im Kindergarten Santa Maria kleine Projekte durchgeführt. Die Sternchen- und Sonnengruppe haben sich mit Windrädern, Plastik im Meer und einigen weiteren Themen beschäftigt. Auch die Kleinsten sind schon für diese Thematik zu begeistern und achten im Alltag auf ihr Handeln. Wir bedanken uns beim Kindergarten Santa Maria für die Zusammenarbeit und die Umsetzung des Projekts!

Abschluss der Themenwochen

In den vergangenen zwei Wochen haben Sie Einblicke in die bisherigen Projekte der Gemeinde Speichersdorf im Bereich der Erneuerbaren Energien erhalten. Da unsere Gemeinde sich hier aber stetig weiterentwickelt, wir mit Ihnen neue Ideen umsetzen möchten und der Klimaschutz sowie der Einsatz Erneuerbarer Energien bei uns eine hohe Priorität haben, sind für die nahe Zukunft weitere Vorhaben geplant. Um die Nahwärmeversorgung auszubauen wird es Wärmenetze für Speichersdorf-Zentrum, Haidenaab-Mühlgraben und Kirchenlaibach-Point geben. Um weitere Wärmenetze – zum Beispiel im Speichersdorfer Süden – zu koordinieren und umzusetzen wird eine Gesamtkonzeption erstellt. Die Photovoltaik-Anlage auf dem Rathaus wird erweitert sowie eine Anlage auf dem Feuerwehrhaus und auf den Betriebsgebäuden der Kläranlage installiert. Außerdem soll die Sportarena auf LED-Beleuchtung umgerüstet werden. Der Gemeinderat wird sich aufgrund der gesetzlichen Vorgaben von Bund und Land mit dem Ausbau der Windkraft beschäftigen. Ein weiteres wichtiges Zukunftsthema ist zudem die Frage nach der Speicherung der regenerativ erzeugten Energie.

Bürgersolarpark Speichersdorf

In der Gemeinde Speichersdorf wurde zwischen Juni 2022 und Februar 2023 mit dem Bürgersolarpark Speichersdorf eine weitere PV-Freiflächenanlage errichtet. Das besondere an dem Projekt zum Ausbau der Erneuerbaren Energien ist, dass die Umsetzung nach dem „Speichersdorfer Modell“ erfolgt. Damit ist gewährleistet, dass die Wertschöpfung zum größtmöglichen Teil in der Region verbleibt und Bürgerinnen und Bürger direkt von der Energiewende profitieren können.

Bürgersolarpark Speichersdorf: Anlagenteil bei Roslas

 

Den Betrieb des Parks übernimmt die Bürgersolarpark Speichersdorf GmbH & Co KG. Die Firma wird von regionalen Partnern getragen. Die Gemeinde Speichersdorf hat mit 51 Prozent den Hauptanteil der Gesellschaft übernommen. Die Raiffeisenbank am Kulm und die regionale Bürgerenergiegesellschaft INKAS+SOLAR GmbH & Co KG übernehmen mit je 24,5 Prozent die restlichen Kommanditisten-Anteile. Die Speichersdorf GmbH wird als 100prozentige Tochter der Gemeinde Speichersdorf den haftenden Gesellschafter (Komplementär) übernehmen. Die Finanzierung erfolgt über die Sparkasse Oberpfalz Nord und die KfW-Bank.

Bürger profitieren

Die Bürgerinnen und Bürger konnten ebenfalls direkt von dem Projekt profitieren. Über ein Cowd-Financing-Modell der DKB-Bank gab es die Gelegenheit, Nachrangdarlehen zeichnen. Die Verzinsung betrug 2% des eingesetzten Kapitals, die Laufzeit 10 Jahre. Nachrangdarlehen waren ab einer Summe von 250 Euro und bis zu einer Höhe von 25.000 Euro pro Person möglich. Damit sollten ursprünglich rund 2,6 Millionen Euro an Bürgerkapital eingesammelt werden. Trotz der Zinswende gelang es, rund 1,15 Millionen Euro an Bürgerkapital einzusammeln.

Eigener Speichersdorfer Stromtarif

Am Ende soll nach Aussage von Bürgermeister Christian Porsch in einigen Jahren auch ein eigener Speichersdorfer Stromtarif entstehen. Mittelfristig sei neben den Wasser- und Abwassergebühren auch ein moderater Strompreis ein wichtiger Standortfaktor für eine Kommune, ist Porsch überzeugt. Da in Speichersdorf bereits einige Erzeugungskapazität vorhanden ist, müsse sich nun Gedanken um das Verteilnetz und die Organisation eines eigenen Stromverkaufs gemacht werden, um den Bürgerinnen und Bürgern mittelfristig einen eigenen Speichersdorfer Strom zu moderaten Konditionen anbieten zu können. Der Stromtarif wird unabhängig von einer Einlage in den Bürgersolarpark buchbar sein.

Der Bürgersolarpark Speichersdorf umfasst auf einer Fläche von rund 16 Hektar auf vorbelastetem Gebiet (vgl. Karte) neben der Bahnlinie Kirchenlaibach-Weiden und unter den bestehenden Windkraftanlagen bei Teufelhammer eine Leistung von 18,9 MWp. Damit sollen nach den Berechnungen durch Hochleistungsmodule der Firma Suntech rund 20 Millionen Kilowattstunden erneuerbarer Strom erzeugt werden. Insgesamt können damit bilanziell rund 5800 Haushalte mit Strom versorgt werden.

Die Wechselrichter wurden von der Firma Huawei bezogen, die Trafostationen lieferte Siemens Energy und die Unterkonstruktion kamen vom deutschen Hersteller CWF. Der Park wird größtenteils von Schafen beweidet. Der Anschlusspunkt für die Stromeinspeisung ist am Umspannwerk in Plössen. Der Spatenstich erfolgte am 24. Juni 2022, die Inbetriebnahme erfolgte im März 2023. Am 7. Mai findet ab 13.30 Uhr die Einweihungsfeier statt.

Über das Crowdfinancing der DKB Bank konnten Bürgerinnen und Bürger der Gemeinde Speichersdorf direkt von dem Park profitieren. Es bestand die Möglichkeit ein Nachrangdarlehen zu zeichnen. Die Verzinsung beträgt 2 Prozent pro Jahr bei einer Laufzeit von 10 Jahren. Abschlussgebühren fielen für die Einleger nicht an. Die Summe war auf 25.000 Euro pro Person begrenzt. Nachrangdarlehen waren ab 250 Euro möglich. Die Haftung war auf die Summe des Nachrangdarlehens begrenzt.

 

Weitere Informationen

Hier finden Sie die Präsentationen, die auf der Bürgerinformationsveranstaltung am 3. Mai 2022 in der Sportarena Speichersdorf gezeigt wurden:

Weitere Informationen erhalten Sie bei der Geschäftsführerin Romy Christl unter 09275/988-31 oder schreiben Sie uns über das Kontaktformular.

Photovoltaik, Biogas und Nahwärme

In der Gemeinde Speichersdorf sind im Laufe der vergangenen Jahre nicht nur zahlreiche PV-Dachanlagen enstanden. Vielmehr zeigte sich der Gemeinderat offen für PV-Freiflächenanlagen entlang der Bahnlinie Kirchenlaibach-Weiden oder auf vorbelasteten Flächen. Daneben investierten eine Reihe von Landwirten in eigene Biogasanlagen, die größtenteils ihre Abwärme durch Nahwärmenetze an benachbarte Gebäude abgeben. Auch die Kommune investierte in ein Nahwärmenetz, als Energieträger fungieren Hackschnitzel. Die kommunale Bioenergie Speichersdorf betreibt das Netz, das neben der Werner-Porsch-Schule auch das Rathaus und die Sportarena mit Heizenergie versorgt. Weitere Nahwärmenetze sind derzeit im Entstehen. Aufgrund der veränderten gesetzlichen Rahmenbedingungen hat die Gemeinde das Institut für Energietechnik (IfE) GmbH aus Amberg mit der Erstellung einer kommunalen Wärmeplanung beauftragt. Die Konzepterstellung wird vom Bund mit 90% gefördert.

PV-Anlagen auf kommunalen Dächern

Die Gemeinde Speichersdorf verfolgt konsequent den Weg, kommunale Dächer mit PV-Anlagen zu belegen und den so gewonnenen Strom möglichst umfänglich selbst zu nutzen. So wurden bereits beim Bau des Rathauses im Jahr 2000 PV-Module auf dem Rathaus-Dach installiert, die im Jahr 2023 erweitert und mit einem notstromfähigen Speicher ergänzt wurde. Mittlerweile wurden PV-Anlagen auf der Werner-Porsch-Grundschule, auf der Sportarena (mit Speicher), der Kita am Birkenweg (mit Speicher), der Kita St. Franziskus (mit Speicher). der Wasseraufbereitungsanlage in Haidenaab, dem Feuerwehrhaus in Speichersdorf (notstromfähig mit Speicher), der Kläranlage und der Kita in der Bayreuther Straße errichtet.

PV Freiflächenanlage Haidenaab
Auszeichnung Biodiversität

Wir lassen Speichersdorf erblühen

Bei Veranstaltungen und in der Ausgabe Mai 2022 des Gemeindebriefs erhielten die Bürgerinnen und Bürger der Gemeinde eine Blumensamenmischung. Damit wollen wir als Gemeinde einen Beitrag dazu leisten, dass Speichersdorf eine insektenfreundliche Gemeinde bleibt und im wahrsten Sinne des Wortes erblüht. „Der Klimaschutz und der Erhalt der Biodiversität liegt uns sehr am Herzen. Unterstützen Sie uns und säen Sie den Samen im Garten oder im Blumenkasten aus“, rief Bürgermeister Christian Porsch zusammen mit den beiden Klimaschutzbeauftragten Jan-Michael Fischer und Jürgen Günthner zum Mitmachen auf.

Die Blühmischung „Bienensommer“ der Saatgut Manufaktur Felger kommt auch auf den gemeindlichen Flächen zum Einsatz. Die beiden  Landschaftsgärtnerinnen der Gemeinde, Sabrina und Elisabeth Freiberger, haben auch in diesem Jahr wieder rund 2000 Quadratmeter an Blumenwiesen angelegt.

Speichersdorf wird Blühpakt-Gemeinde

Bayern setzt im Rahmen des Blühpakts Bayern vielfältige Maßnahmen für mehr Arten- und Insektenschutz um. Zum 2. Mal hatte das Bayerische Umweltministerium im Jahr 2023 rund 100 Gemeinden aus ganz Bayern das „Starterkit – Blühende Kommunen“ zur Verfügung gestellt. Zuvor musste ein Bewerbungsverfahren durchlaufen werden. Unter den 100 ausgewählten Kommunen befand sich auch die Gemeinde Speichersdorf. Bürgermeister Christian Porsch und die Sachbearbeiterin für grüne Themen in der Gemeinde, Romy Christl, erhielten in München einen Scheck über 5000 Euro aus den Händen von Umweltminister Thorsten Glauber. Mit dem Geld wurde eine Brachfläche im Ortsteil Göppmannsbühl in einen Blühgarten umgewandelt. Hier finden Sie den Link zum Bericht.

Antrengungen im Bereich Biodiversität

Bereits im Jahr 2021 wurde das Engagement der Gemeinde Speichersdorf sowie der Gemeinden Goldkronach und Warmensteinach und der Städte Bad Berneck und Hollfeld in Sachen Artenvielfalt und Biodiversität von Umweltminister Thorsten Glauber bei einem Termin in Beerhof ausgezeichnet. Dort bewirtschaftet die Gemeinde Speichersdorf eine von mehreren Blühwiesen im Gemeindegebiet. Hier finden Sie den Link zum Bericht.

Zwischenzeitlich wurden noch mehrere Maßnahmen in diesem Bereich angestoßen. So stellte die Gemeinde Speichersdorf einen Antrag im Rahmen der LNP-Richtlinien auf ein Rinderbeweidungskonzept in den Haidenaab-Auen. Außerdem beschloss der Gemeinderat ein mehrjähriges Projekt „KomBi- Kommunale Biodiversität“ ins Leben zu rufen, um den kommunalen Einsatz für die Lebensraum- und Artenvielfalt noch weiter zu intensivieren. Hier finden Sie den Link zum Bericht.

Bäume für das Gemeindegebiet

Die Gemeinde Speichersdorf legt großen Wert auf den Erhalt des Baumbestandes und sorgt mit Nachpflanzungen für Ersatz, falls Bäume bei Baumaßnahmen oder aufgrund der Verkehrssicherheit dennoch weichen müssen. Gerade durch die Anlage von Streuobstbeständen fördert die Gemeinde die Biodiversität und die nutzbare Vielfältigkeit von heimischen Obstsorten, die von den Bürgern geerntet werden können.

Über 500 Obstbäume durch den Streuobstpakt

Bei einer Pflanzaktion im Winter 2021 wurden beispielsweise 40 Apfel-, Birnen-, Pflaumen- und Kirchbäume auf kommunalen Liegenschaften vom LPV geliefert und gepflanzt. Streuobstwiesen gehören zum festen Bestandteil der gewachsenen Kulturlandschaft, sind wertvolles Kulturgut und ein wertvoller Lebensraum. Die Gemeinde stellte dazu Gemeindeflächen in Göppmansbühl, Wirbenz, Kodlitz, Nairitz, an der Point Richtung Brüderes und nahe der B 22, teils entlang von Gemeindewegen, zur Verfügung. Gleichzeitig erhielt der Bestand einen Pflegeschnitt. Im Rahmen des Streuobstpaktes Bayern wurden innerhalb von zwei Jahren mehjr als 500 Obstbäume gratis an die Bürgerinnen und Bürger verteilt. Alljährlich finden Pflanzaktionen zusammen mit den vierten Klassen der Werner-Porsch-Schule statt.

Gelbes Band lädt zum Pflücken ein

Seit dem Jahr 2021 sind alle Bäume der kommunalen Streuobstwiesen mit einem gelbem Band und einem Anhänger vom Bauhof gekennzeichnet. Sie können schonend von der Bürgerschaft abgeerntet werden. Jeder darf sich handels- und haushaltsübliche Mengen von den Streuobstbäumen der Gemeinde für den Eigenverbrauch pflücken und mit nach Hause nehmen.

Natürliche Rasenmäher

Im Rahmen eines ILE-weiten Beweidungsprojekts wurden im Jahr 2021 elf Schafe auf gemeindlichen Flächen als „natürliche Rasenmäher“ eingesetzt. Zusammen mit Ziegen sollen die Tiere die schwer zu bearbeitenden Bereiche auf natürliche Weise pflegen. Betreut wird die Herde von der Haidenaaber Familie Müller, die sich dafür eigens in Triesdorf einer Schäferausbildung unterzogen hat. „Wir leisten mit dem Projekt einen weiteren Beitrag zum Umwelt- und Naturschutz. Zudem sind die Tiere sicherlich ein schöner Blickfang für die vielen Spaziergänger an der Strecke. Ich danke den Anwohnern für ihr Zutrauen sowie der Familie Müller für ihr Engagement“, sagt Bürgermeister Christian Porsch. Das Projekt lief sehr gut an, sodass nun auch zahlreiche weitere gemeindliche Flächen von den Schafen beweidet werden. Zudem beschloss der Gemeinderat auch ein Rinderbeweidungsprojekt in den Haidenaab-Auen durchzuführen.

Bioenergiedorf Guttenthau

Zwei Landwirte aus Guttenthau bestritten im Jahr 2006 neue Wege. Damals gingen ihre beiden Biogasanlagen in Betrieb. Zeitgleich diskutierten sie zusammen mit der Dorfgemeinschaft, inwieweit die Abwärme ihrer Anlage sinnvoll genutzt werden könnte. Nach einigen Sitzungen war man sich einig, dass man versuchen wolle, die Abwärme der Anlagen mittels eines Nahwärmenetzes zum Heizen der 32 Haushalte im Ort zu verwenden. Nach einiger Planungszeit, vielen Gesprächen und den einzelnen Vetragsabschlüssen, konnte das Netz im Jahre 2007 in Betrieb gehen.

Seither nutzen die Bürgerinnen und Bürger von Guttenthau nahezu ausschließlich regenerative Energien zum Aufheizen ihrer Gebäude. Die Anlage liefert seitdem störungsfrei rund um die Uhr Wärme. Die Anschlusskosten und der Bau des Leitungsnetzes wurden von den Anschlussnehmern bezahlt, die dafür zehn Jahre lang kostenlos Heizenergie bezogen.

Guttenthau war im Jahr 2007 das erste Bioenergiedorf Oberfrankens und rangiert bayernweit auf Platz vier in dieser Wertung. Die Umsetzung des Projekts, die in Guttenthau auf hervorragende und gemeinschaftliche Art und Weise funktionierte, wurde in vielen weiteren Ortschaften in der Region und darüber hinaus übernommen. Somit trägt Guttenthau Modellcharakter, der bis weit über die Grenzen des Landkeises Bayreuth hinaus wirkt.

Anfang des Jahres 2008 wurden die Betreiber der Anlage zudem mit dem Innovationspreis des Landkreises Bayreuth ausgezeichnet.

Weitere Informationen

Weitere Informationen zum Bioenergiedorf Guttenthau finden Sie auf dem speziellen Online-Portal des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz.

Klimaschutzmanagement des Landkreises Bayreuth

Die Gemeinde Speichersdorf ist Bestandteil des Klimaschutzmanagements des Landkreises Bayreuth. Das Klimaschutzmanagement entstand nach einem bundesweiten Wettbewerb des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz aus der Bioenergieregion. Seit 2009 wird die Region Bayreuth mit Bundesmitteln als eine von 25 Bioenergie-Modellregionen gefördert.