Trauer um Ehrenbürger Max Haas
„Die Gemeinde verneigt sich in tiefer Dankbarkeit und Hochachtung von seiner hochverdienten und allseits geschätzten Persönlichkeit.“ Mit diesen Worten von Bürgermeister Christian Porsch endete die Gedenkminute für den verstorbenen Ehrenbürger Max Haas (87).
Im Rahmen der Sondersitzung am Samstagvormittag gedachten die Gemeinde und der Gemeinderat ihm mit einer Gedenkminute. „Wir nehmen Abschied von unserem Ehrenbürger und ehemaligen Gemeinderatsmitglied Max Haas. Mit großem aufopferndem Einsatz und Hingabe hat er die Entwicklung der Gemeinde mit geprägt und sich besonders um soziale Belange und unsere Jugend verdient gemacht“, würdigte 1. Bürgermeister Christian Porsch den Verstorbenen.
In seinem Nachruf beschrieb Porsch das soziale und kommunalpolitische Lebenswerk von Max Haas. Er wurde erstmalig 1966 in den Gemeinderat der Gemeinde Speichersdorf gewählt und schied zum 30. April 1990 aus diesem Ehrenamt aus. Er war zudem bis Ende Juni 1972 stellvertretender Bürgermeister seiner Heimatgemeinde. Er zeichnete sich durch Tatkraft, positiver Kritik und vorbildlichem persönlichen Einsatz für die Belange der kommunalen Selbstverwaltung aus. Haas wirkte bei der Gründung der Großgemeinde durch Zusammenschluss von vormals acht selbständigen Gemeinden persönlich in vielen Gesprächen mit. Ab 1966 begann Max Haas die Kinder- und Jugendarbeit mit den „Falken“ (SPD-Jugendorganisation) mit Gruppenstunden, Freizeit- und Familienferienangeboten aufzubauen. Er führte den jährlichen Tag des Kindes am Valentin-Kuhbandner-Heim ein und engagierte sich zusammen mit seiner Frau für die Hilfe von sozial schwachen Familien und Bürgern in schwierigen Lebenslagen. Er beschaffte Wohnraum und Arbeit, unterstützte polnische Familien, Spätaussiedler ab 1993 bei deren Integration. Sein Lebenswerk war der Bau des Valentin-Kuhbandner-Heimes 1966 samt der folgenden Umbau- und Erweiterungsmaßnahmen und des Freizeitgartens. Auf sein Betreiben hin erwarb der gemeinnützige Zeltlager- und Jugendplatzverein den Jugendcampingplatz beim Naturerlebnisbad in Immenreuth und erneuerte dort die sanitären Einrichtungen und Sozialräume.
Diese Verdienste würdigte die Gemeinde mit der Verleihung der Bürgermedaille in Gold und die Bayerische Staatsregierung mit der Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland. Zuvor war er 1991 mit der Staatsmedaille für soziale und gesellschaftliche Verdienste und von der SPD mit der Willy-Brand-Medaille für sein ehrenamtlich-gesellschaftliches Engagement ausgezeichnet worden. Die Gemeinde ernannte ihn am 14. Mai 2018 aufgrund seiner besonderen Verdienste um die Kommune und Bürgerschaft am zum Ehrenbürger. Die Beisetzung von Max Haas findet am kommenden Donnerstag, den 10. Juni um 14 Uhr auf dem Friedhof Pressath im Familiengrab statt. Es findet kein Gottesdienst vorher statt. Es gibt keine Begrenzung der Teilnehmer.
Zugleich trauert die Gemeinde um ihren langjährigen Gemeinderat Richard Scherl. Er war von 1984 bis 2002 Mitglied des Gemeinderates und hat sich nachhaltig für seine Heimatgemeinde verdient gemacht. Als äußeres Zeichen der Verbundenheit legte das Gemeindeoberhaupt bereits einen Kranz an seinem Grab auf dem Kirchenlaibacher Friedhof nieder.
Text: Arnold Koch