Im Handumdrehen zum Lebensretter
Schon seit knapp zwei Jahren hängt am Dorfgemeinschaftshaus in Plössen ein Defibrillator, der die Überlebenswahrscheinlichkeit bei Herzkammerflimmern signifikant erhöhen kann. Wegen der Corona-Pandemie konnte seither keine Einweisung durchgeführt werden. Das wurde nun nachgeholt. Karl Bernet vom Bayerischen Roten Kreuz (BRK) schulte an zwei Abenden sowohl die Kameradinnen und Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Plössen als auch die Mitglieder der Dorfgemeinschaft im Umgang mit dem Defi und erklärte Sofortmaßnahmen beim Auffinden einer leblosen Person.
„Wir haben in unserer Gemeinde die größte Defi-Dichte in ganz Bayern. Jedoch bringen die Geräte alleine noch nichts. Es braucht Menschen, die sie bedienen und einsetzen können“, unterstrich Bürgermeister Christian Porsch. Er dankte „Mr. Defi“ Karl Bernet für seinen unermüdlichen Einsatz. Bernet sei maßgeblich verantwortlich dafür, dass im Gemeindegebiet nunmehr 18 solcher lebensrettenden Geräte stationiert sind. Die Anschaffung wird, wie auch in Plössen, in der Regel durch die Feuerwehren oder Sportvereine getätigt. Die Gemeinde übernimmt die laufenden Unterhaltskosten. Allein wenn ein Leben dadurch gerettet werden könne, habe sich der Aufwand schon gelohnt, so Porsch.
Bernet erläuterte den Anwesenden im Nachgang den Umgang mit dem Gerät. Nach Drücken des Alarmknopfes am Defi-Kasten wird eine Funkverbindung zur Integrierten Leitstelle (ILS) aufgebaut. Der dann frei zugängliche Defi ist nach dem Öffnen selbsterklärend. Per Sprachausgabe gibt er dem Benutzer genaue Anweisungen, was er zu tun hat. Es fordert den Benutzer auf, die zwei Klebeelektroden am Patienten anzubringen. Dann analysiert das Gerät den Zustand des Patienten, misst selbständig die Herzströme, wertet aus, ob ein Kammerflimmern vorliegt. Der Defi zeigt an, ob ein Elektroschock nötig ist und gibt dem Benutzer weitere Anweisungen den Elektroschock per Knopfdruck auslösen und mit der Herzdruckmassage nach vorgegebenen Rhythmus zu beginnen. Die Anwendung des Defibrillators vervielfacht die Überlebenschance bei einem Herz- und Kreislaufstillstand, wie Bernet ausführte. Entscheidend sei, wie schnell die Sofortmaßnahmen eingeleitet werden. Er erinnerte in diesem Zusammenhang daran, sich als Lebensretter in der Team Bayern App des BRK zu registrieren.