Mit der Übergabe der Außenanlagen der Jugendstätte des Kreisjugendrings (KJR) Bayreuth setzte der Landkreis einen Schlussstrich unter dem kompletten Neubau des barrierefreien Gesamtbauwerks für Freizeit und Bildung junger Menschen
Mit einem Treffen von Amtsträgern des Landkreises, angrenzender Gemeinden und des Kreisjugendringes übergab der Landkreis die neu angelegten und eingerichteten Außenanlagen der KJR-Jugendstätte offiziell seiner Bestimmung. Am Montagvormittag (12.06.2023) hieß Landrat und Hausherr Florian Wiedemann zahlreiche Bürgermeisterinnen und Bürgermeister der anrainenden Kommunen, Kreisräte, KJR-Geschäftsführer Rainer Nürnberger samt Mitarbeiterinnen, Landschaftsarchitektin Katharina Nüsslein, Leiter des Hochbauamtes Stefan Brückner, Firmenchef Klaus Richter und Hausmeister Reinhard Schlöger auf dem KJR-Freizeitgelände willkommen.
„Ich freue mich sehr heute mit Ihnen das seit Ende April fertiggestellte neu Außenfreizeitgelände offiziell seiner Bestimmung übergeben zu dürfen“, erklärte der Landkreischef. Er erinnerte an die Eröffnung der neu gebauten KJR-Jugendstätte am 5. Oktober 2019, die nun mit dem barrierefrei gebauten Freizeitgelände ergänzt wurde. Damit steht eine komplett barrierefreie Jugendstätte als Selbstversorgerhaus mit diesem Alleinstellungsmerkmal zur Verfügung. „Dieses Konzept der kompletten Barrierefreiheit wurde auch im Bereich der Außenanlagen fortgeführt. Diese Ausrichtung ist nun der Schlüssel für die Belegung durch Gruppen mit körperlich eingeschränkten Menschen“, so Wiedemann.
Die Baumaßnahme beschloss der Kreisausschuss am 1. März 2021 und setzte diese in zwei Bauabschnitten um. Wiedemanns Dank galt seinem Vorgänger Hermann Hübner für die Vorarbeiten und Ideen. Der erste Bauabschnitt wurde in 2021 mit der barrierefreien Erschließung des Hauptgebäudes, Anlagenzugang und Parkplätze, Holzgebäude und Wegebau verwirklicht. Die Kosten beliefen sich auf 138.000 Euro und 38.000 Euro für das Nebengebäude aus Holz. Der zweite Abschnitt entstand im Sommer 2022 und wurde im Frühjahr 2023 fertiggestellt. Er kostete 295.000 Euro. Die Gesamtkosten schlugen mit 471.000 Euro zu Buche. Wiedemann dankte allen Beteiligten für das konstruktive Miteinander zur Umgestaltung des ehemaligen Zeltlagerplatzes zu einem attraktiven und vor allem barrierefreien Freizeitgelände. Sein Dank galt insbesondere dem Kreisausschuss, der Landschaftsarchitektin, der ausführenden Baufirma dem Hochbauamt und den KJR-Mitarbeitern. „Die gute Belegung mit Gruppen spricht für unsere Jugendfreizeitstätte. Den Betreuungspersonal ist es möglich passende Betätigungsangebote für Kinder, Jugendliche, junge Erwachsene mit und ohne Handicap zu machen. Das Angebot wird sehr gut angenommen“, verdeutlichte Wiedemann.
„Für die Gemeinde Speichersdorf aber auch für mich ist es heute ein ganz besonderer Tag. Ich durfte als damaliger KJR-Vorsitzender die Anlage mit vorantreiben und gestalten“, berichtete 1. Bürgermeister Christian Porsch. Er dankte dem Landkreis für die Finanzierung und Umsetzung. Alle Nutzer sind von den neuen Spiel- und Spaßmöglichkeiten begeistert. Falls das Selbstversorgerhaus und die Außenanlagen nicht belegt sind, kann das Gelände auch von Kindern und Vereinen des Ortes zur Förderung der Akzeptanz der Jugendstätte mitbenutzt werden. Die Gemeinde wird zudem die Bahnhaltestelle Haidenaab barrierefrei gestalten, da die Bahn AG den Bahnsteig in 2025 zwar umbaut, aber keine Barrierefreiheit gewährleistet. Die Kommune wird auch bei der Gehölzpflege weiterhelfen. Der KJR-Geschäftsführer Rainer Nürnberger ergänzte, dass der Ablauf der Baumaßnahme reibungslos verlief. Bei einem Rundgang erläuterte er die neu geschaffenen Freizeit- und Betätigungsmöglichkeiten. Er ergänzte, dass die Belegungskosten aufgrund der massiv gestiegenen Energiekosten um fünf Euro pro Tag erhöht werden mussten. Um diese zu mindern, wird die Jugendstätte mit einer PV-Anlage ausgestattet. Das Selbstversorgerhaus ist in diesem Jahr an den Wochenenden bereits vollständig, an Werktagen zu rund 50 Prozent ausgelastet.
Umfang der Neugestaltung der Außenanlagen
Der Übergang von der Außensitzfläche am Steg der Jugendstätte zum Freizeitgelände wurde barrierefrei erschlossen. Die Wege zu den barrierefreien Spiel- und Freizeitanlagen und -geräten erhielten teils eine wassergebundene Decke, teils Drainagepflasterbelag. Die Lagerfeuerstelle, Wege und das Beachvolleyballfeld sowie die Soccerbox können mittels Mastleuchten beleuchtet werden. Der vordere Grundstücksbereich erhielt Parkplätze. Im Eingangsbereich des Freizeitgeländes entstand ein Nebengebäude aus Holz mit überdachter Außenfläche. Darin sind Gerätschaften zur Grundstückspflege untergebracht. Zudem befindet sich darin ein Aufenthaltsraum. Ein Wasseranschluss ist vorhanden. Der frühere Container wurde in den hinteren Bereich versetzt. Es entstand eine kleine halbrunde Zuschauerarena aus Granit mit Sitzflächen, eine Kletteranlage, Niedrigseilanlage und Korbschaukel. Die Feuerstelle wurde mit Sitzgelegenheiten und einer Mastleuchte samt Steckdose neu ausgestattet. Die Möblierung ist zweckmäßig, einfach, jugendgerecht und Vandalismus sicher. Das Gelände bietet Bewegungsbereiche und Ruhezonen. Es erhielt ein mit Metallgittern eingefasstes, gepflastertes Multifunktionssportfeld (Soccerbox), auf dem neben Fuß- und Basketball auch andere neue Sportarten betrieben werden können. Das Beachvolleyballfeld mit höhenverstellbarem Netz wurde neu angelegt und ist mit Gummirandbegrenzungen eingefasst. Beide Anlagen können bis 22 Uhr mittels Mastleuchte beleuchtet werden. Auf dem Gelände befinden sich weitere Spielgeräte, wie Rutsche, Ballance- und Sitzmöglichkeiten. Die Gemeinde Speichersdorf half mit dem naturschutzgerechten Rückschnitt des Bewuchses, wobei im Bereich der Sitzbänke auch Sichtachsen hin zur freien Landschaft geschaffen wurden.
[Bilder & Text von Arnold Koch]