Am vorletzten Schultag verabschiedete die Werner-Porsch-Schule in würdigem, aber auch kollegialen Rahmen Rektorin Hedwig Forster in den verdienten Ruhestand. Zahlreiche Ehrengäste sowie Kolleginnen und Kollegen fanden sich in der Aula des Schulzentrums zur Verabschiedung der beliebten Rektorin ein. Die Klasse 4 a unter der Leitung von Klasslehrerin Martina Walter eröffnete den offiziellen Teil mit einem auf die künftige Pensionärin lustig zugeschnittenen Sprechgesang mit besten Wünschen zur Ruhestandszeit. Konrektorin Marion Vogel begrüßte die Teilnehmerschaft, insbesondere Hedwig Forster samt Familie, Bürgermeister Christian Porsch mit Stellvertreter Rudi Heier, Schulrätin Petra Rauh, den Kirchenpingartener Bürgermeister Markus Braun, die Vertreter der Verbund- und Nachbarschulen, Vertreter des Elternbeirates, der Lehrerkollegien mit Schulbediensteten der Schulen Speichersdorf und Kirchenpingarten sowie ehemaligen Kollegen.
„Es ist ein besonderer Moment. Er bringt viele Emotionen und Wertschätzung mit sich. Seit Sie Rektorin hier und in Kirchenpingarten ist hat sie an Frische und Schwung hinzugewonnen. Uns fällt es schwer Dich in die dauerhaften Sommerferien zuschicken“, erklärte Schulrätin Petra Rauh und zeichnete ihren schulischen und beruflichen Werdegang nach. Nach dem Besuch der Volksschule Mockersdorf von 1964 bis 1968 und der Gymnasien in Amberg, Bayreuth und Nürnberg schloss sie mit dem Abitur 1972 ab. Von 1979 bis 1981 studierte sie das Lehramt an Gymnasien, absolvierte die Fachausbildung zum gehobenen nichttechnischen Verwaltungsdienst und war von 1984 bis 1990 bei der Deutschen Bundesbahn beschäftigt. Es folgte das Studium für das Lehramt an Grundschulen von 1990 bis 1994, anschließend den Vorbereitungsdienst in Creußen. Eine der ersten Stationen war auch bereits an den Schulen in Speichersdorf und Bindlach. Nach der Lehramtsprüfung 1996 trat sie ihre erste Lehrerstelle in Nagel an und wurde dort zum Beamtin auf Lebenszeit ernannt. 2003 bildete sie sich als Beratungs- und Betreuungslehrerin fort und kehrte 2004 nach Speichersdorf zurück. Es folgte die Nachqualifikation für das Fach Englisch. 2016 und 2017 wurde sie als Schulleiterin und Rektorin an die Schule Oberbibrach berufen. 2018 kehrte sie als Schulleiterin zur Werner-Porsch-Schule zurück. Sie übernahm 2022 nach Erkrankung der Schulleiterin auch die Schule in Kirchenpingarten. „Es war eine große Leistung diese zusätzliche Schulleitung zum Erhalt dieses Schulstandortes zu übernehmen“, erklärte Rauh. Sie verlas den Text der Ruhestandsurkunde und dankte ihr mit einem Blumenstrauß.
„Schuljahresende bedeutet auch Abschied. Dein Abschlusszeugnis als gebürtige Roslaserin zum Ende Deiner Schullaufbahn ist ein Hervorragendes“, erklärte Christian Porsch nach dem Klavierstück von Lehrkraft Kerstin Fleischmann. In den fünf Jahren leitete sie in einer herausfordernden und schwierigen Coronazeit die Werner-Porsch-Schule mit viel Umsicht und Engagement. Hygieneauflagen, Homeschooling, Digitalisierung des Unterrichts, Migration und personeller Umbruch im Lehrkörper forderten ihr Organisationstalent. „Speichersdorf bietet Menschen aus 40 Nationen als weltoffene Gemeinde eine Perspektive; dazu gehört auch als wichtiges Glied die Schule“, so Porsch. Er wies auf die mit ihr begonnene Planung der Schulsanierung und Umbau zur offenen Ganztagschule hin. Forster engagiert sich auch weiter als Pianistin bei den Speichersdorfer Musikanten. Er dankte ihr mit besten Wünschen, einem Blumenstrauß und Präsent für ihre berufliche Leistung. Nach dem Loriot-Sketch „Fernsehabend“ der beiden Lehrkräfte Martina Walther und Robert Schultes überreichte das Lehrerkollegium einen Kinogutschein.
„Mit deiner ruhigen, wertschätzenden Art hast Du mir und unserem Kollegium stets Sicherheit in einer schwierigen Zeit vermittelt. Du hast die Grund- und Mittelschule auf Kurs gehalten und bei allen Entscheidungen uns mitgenommen“, so Konrektorin Marion Vogel vor der Übergabe eines Buches mit allen gesammelten guten Wünschen der Schule. Nach dem auf die künftige Ruheständlerin umgedichteten „Ja so warn`s die alten Rittersleit“ (ja so war`s die Hedi und morgen geht sie weg) hörten die Gäste ihre Abschiedsworte: „Ich bin dann mal weg; so steht`s auf meiner Einladungskarte“. Sie erinnerte sich an ihre Kindheit als Torfrau mit zwei Jungs, an ihre Spiele im Hof, Stricken, Häkeln, Kochen, Backen und Singen mit der Oma, ihre Pilgerwanderung 2012 mit Freundin nach Santiago de Compostela. Klavierspiel und Musik wurden zu ihrem Lehrschwerpunkt. Schulchor und -feste und Multiplikator Musik im Landkreis Wunsiedel gehörten dazu. „Ich werde die Gespräche mit den Eltern und im Kollegium vermissen. Danke an alle, die mit mir die Lebensumwege mitgegangen sind“, so Forster. Dazu gehörten Familie, Schulpersonal, Gemeinde, alle Begleiter des Lebensweges. Den Abschluss machte die Lehrerband und ließ musikalisch und mit Rosenblüten „Für Dich lass ich rote Rosen regnen“.
Nachfolgerin von Hedwig Forster als Rektorin an der Werner-Porsch-Schule wird die Kirchenlaibacherin Iris Sebald.
Text und Bilder: Arnold Koch