Begrüßung der neuen Schulrektorin Iris Sebald
Die Schule leiten, lehren, motivieren, Mut machen. Dies sind nur einige Aufgaben, die die neue Schulrektorin am Speichersdorfer Schulzentrum mit dem Motto „Lernen ist Zukunft“ übernimmt
Speichersdorf. (ak) Mit der großen Lehrerkonferenz am Montag begann nicht nur offiziell das neue Schuljahr für Iris Sebald, sondern auch der Start in ihr neues Amt. Die erfahrene Pädagogin übernahm als Rektorin die Leitung der Werner-Porsch-Schule. Mit einem Blumenstrauß hieß 1. Bürgermeister Christian Porsch die waschechte Kirchenlaibacherin offiziell in der Schule und in der politischen Gemeinde, die Sachaufwandsträger des Schulzentrums ist, willkommen.
Die neue Rektorin der Grund- und Mittelschule ist 53 Jahre alt, verheiratet und hat drei erwachsene Kinder. Sie ist gebürtige Kirchenlaibacherin, ging hier in die Grundschule und schloss ihre Schulzeit mit dem Abitur am Wirtschaftswissenschaftlichen Gymnasium in Bayreuth ab. Anschließend studierte sie an der Uni Bayreuth Lehramt mit den Hauptfächern Arbeitslehre, Geschichte und Kunst. Sie leistete ihren Lehramtsanwärterdienst an der Werner-Porsch-Schule und sammelte hier auch erste Erfahrungen in ihrem Wunschberuf.
Nach ersten Berufsjahren an ihrer Heimatschule führte sie ihr dienstlicher Werdegang an die Schulstandorte Pegnitz, Gefrees, Weidenberg. Anschließend war die Neurektorin fünf Jahre lang Konrektorin am Schulzentrum Bad Berneck, bevor sie an ihre Wunschschule versetzt wurde.
„Lehrerin ist gleichzeitig mein Beruf und Hobby. Die Speichersdorfer Schule kenne ich natürlich sehr gut, war hier bereits tätig. Sie ist meine Herzensschule. Sofort bewerben war meine Reaktion auf die Ausschreibung der Rektorenstelle“, erklärte Sebald im Gespräch.
„Herzlich offiziell in unserer Gemeinde willkommen. Wir sind sehr froh eine Kirchenlaibacherin als neue Rektorin bekommen zu haben. Man hat sofort einen persönlichen Bezug“, erklärte das Gemeindeoberhaupt, als er ihr einen Blumenstrauß als Willkommensgruß überreichte.
„Schule bedeutet nicht Konflikt, sondern einen gemeinsamen Weg, der Probleme aber auch deren Lösungen mit sich bringt. Lehrer sind Entwicklungshelfer. Sie helfen den Kindern ihre Fähigkeiten und Anlagen bestmöglich zu entfalten, ihre Persönlichkeit zu stärken und zu erschließen“, erklärte sie auf die Frage, ob gleicher Wohn- und Dienstort Konfliktpotential birgt. Sie hat kein besonderes Faible für eine besondere Fachrichtung. „Ich möchte nicht stehen bleiben und mir alles erschließen. Mein Beruf ist mein Hobby. Der Lehrberuf hat viel Potential und Nachhaltigkeit, weil mehrere Generationen hin zum Erwachsensein begleitet werden. Jede engagierte Lehrkraft hinterlässt ein anhaltenden Nachhall bei den Schülern“, so Sebald. „Es ist ein tolles, hoch motiviertes Kollegium, dass in ganz vielen Bereichen aktiv ist. Ich freue mich besonders auf eine gute Zusammenarbeit mit Lehrkräften, Schülerschaft, Eltern und der Gemeinde“, antwortete sie auf die Frage zum ersten Eindruck vom Lehrkörper. Er ist gut besetzt, wobei aber Zusatzangebote und besondere Schulprojekte, Arbeitsgemeinschaften und Neigungsgruppen aus personellen Gründen nicht angeboten werden können. Porsch ergänzte, dass in den letzten Jahren ein altersbedingt großer Umbruch bei den Lehrkräften stattfand. Erfahrungen hat sie bereits in der Schulleitung einer Grund- und Mittelschule am letzten Schulort gesammelt.
220 Grundschüler werden in 10 Klassen, 80 Mittelschüler in 5 Klassen beschult. 64 Schulanfänger starten in 3 Klassen, das zweite Jahr dreizügig, in den nächsten Lernabschnitt.
Zum Thema Integration hat Speichersdorf große Erfahrung. Die Flüchtlingskinder werden in den Regelklassen mit unterrichtet, dort speziell gefördert und profitieren vom sogenannten „Sprachbad“. Sie lernen in der Klassengemeinschaft und unter Gleichaltrigen schneller als im speziellen Sprachunterricht. Porsch ergänzte, dass Integration am besten im Mix und nicht in der Abkopplung gelingt.
Ein großes Lob zollte die neue Rektorin der Gemeinde für die bestens organisierte Mittagsbetreuung. Sie wird bereits mit derzeit 120 Kindern stark in Anspruch genommen. Zu erwarten ist ein weiteres Wachstum, dass auch personell gut begleitet wird.
Zur Frage ihrer künftigen Lehrtätigkeit erklärte die Neurektorin, dass dies von ihren Zusatzaufgaben als Personalratsvorsitzende für Grund- und Mittelschulen im Schulamtsbezirk Bayreuth Land und weiteren Nebenämtern abhängt.
„Man kann hier gut arbeiten und die Grundvoraussetzungen sind dafür erfüllt. Wir sind digital bestens aufgestellt, erhalten bald digitale Tafeln in allen Klassenzimmern, haben Lehrerdienstgeräte, Dokumentenkameras und Beamer“, erklärte sie zum Thema Ausstattung. In diesem Jahr soll die digitale Kommunikation mit den Eltern mit einem Schulmanager umgesetzt werden, für den die Zugangscodes in den nächsten Tagen verschickt werden. „Schule gemeinsam weiterentwickeln. Sie ist das Abbild unserer Gesellschaft. Wir müssen der wachsenden Berufstätigkeit der Eltern auch mit der Ganztagsschule Rechnung tragen und sie unterstützen. Ich bin ein Fan davon“, bestätigte Sebald.
„Wir wissen, dass wir in Sachen Gebäude und Raumangebot handeln müssen und werden. Unsere großen Klassenzimmer, die im Rahmen der Generalsanierung saniert werden, bieten schon Vorteile gegenüber Neubauten mit geringeren Nutzflächen“, so Porsch.
Die wachsenden Migrationszahlen müssen sich im Raumprogramm deutlich widerspiegeln. Zum jetzigen Zeitpunkt wären die dafür benötigten Flächen nicht mehr ausreichend.
Die mit rund zwölf Millionen geschätzte Schulsanierung befindet sich in 2023 in der Vergabe der Architektenleistung. Die Planung findet 2024 in zwei Bauabschnitten statt. Erster Abschnitt ist der Anbau für die offene Ganztagsschule im westlichen Gebäudebereich, der zum Schuljahresbeginn 2026/2027 zum eintretenden Rechtsanspruch fertig sein soll. Für den Ganztagsschulbetrieb wird zudem ein Träger gesucht. Der zweite Bauabschnitt soll mit der Generalsanierung der Schule bis 2029 abgeschlossen sein. Die größte Herausforderung dazu sind die Sanierungsarbeiten im laufenden Schulbetrieb.
„Es war ein sehr guter und angenehmer gemeinsamer Start ins neue Schuljahr. Die Herausforderungen gehen wir gemeinsam an und werden sie im Miteinander meistern. Schule ist nicht nur Lernort, sondern wird immer mehr Lebensraum. Dazu wollen wir unseren Beitrag auch mit unserer neuen Sozial- und Jugendarbeiterin leisten“, schloss der Rathauschef das Willkommensgespräch.