Mit dem „Gloria“ aus der Alphornmesse von Herbert Bitschnau sorgten die Fichtenhornbläser für einen majestätischen Auftakt bei der diesjährigen Seniorenweihnachtsfeier der Gemeinde. Über 300 Senioren des 1953er Jahrgangs und älter durften drei Stunden lang in der Sportarena einen besinnlichen, und gleichwohl unterhaltsamen Nachmittag in vorweihnachtlicher Stimmung verleben.
Nach dreijähriger coronabedingter Pause konnte Bürgermeister Christian Porsch zur Seniorenweihnacht wieder ein volles Haus begrüßen. In seinem Gefolge hatte das Gemeindeoberhaupt das Christkind (Sophia Nickl) und ihre Engel (Aliya Köppel, Luise Melzner), die den „Gruß des Christkinds“ und die „Geschichte von der Weihnachtsmaus“ mitgebracht hatten.
Für die älteren Bürger ist der Nachmittag immer etwas Besonderes, wie nicht nur die lauschende Stille bewies. Denn kurz vor Weihnachten bot sich nicht nur Gelegenheit, in so einer großen Runde Freunde und alte Bekannte wieder zu treffen. Diejenigen, die nicht gut zu Fuß waren, wurden mit dem rollstuhlgerechten Diakoniefahrzeug abgeholt und gebracht. Drei Stunden lang konnten sie dann auch im weihnachtlichen Ambiente Besinnlichem und Heiterem lauschen sowie gemütlich zusammensitzen und plauschen. Nachdem in den letzten Jahren die Kritik an zu langen Reden und einem überfrachteten Programm immer lauter geworden war, wurden dieses Mal das Programm ausgedünnt und für die Redebeiträge Zeitlimits gesetzt. Es sollte sich zur Freude der Gäste bewähren. Die Rathausverwaltung hatte dazu für festliche Tischdeko, die Gärtnerei Bauer für Blumenschmuck, die Familie Burger für einen mächtigen Weihnachtsbaum gesorgt. Das über 40-köpfige ASV Haidenaab-Team um Stephan und Daniel Veigl sorgte für eine zuvorkommende und reibungslose Bewirtung der Gäste mit Kaffee und Kuchen sowie beim Abendessen. Die Feuerwehr, Rettungssanitäter Stefan Reichl und Krankenschwester Melanie Herrmann kümmerten sich um die Sicherheit und das gesundheitliche Wohl der Gäste.
Rund 100 Akteure bescherten den Senioren schließlich ein dreistündiges abwechslungsreiches und kurzweiliges Programm mit Aufführungen, Tänzen und Musikstücken. Speichersdorfer Chöre, Ensembles und Kinder- und Jugendgruppen begeisterten auch dieses Mal mit stimmungsvollen Liedern und Texten. Traditionell traten ihre Leiter auch allesamt an das Rednerpult und überbrachten die besten Wünsche für Gesundheit und eine besinnliche Weihnachtszeit. Viel mehr als in den zurückliegenden Jahren war dieses Mal den Senioren Gelegenheit gegeben, selbst kräftig mitsingen. Moderiert von Heinz Schmidt und begleitet vom Akkordeonensemble stimmten sie ein in „Lasst uns froh und munter sein“ und „Leise rieselt der Schnee“. Die Liedtexte dazu waren mit dem Programmblatt ausgeteilt worden. Im Kontrast zu den Lied-, Tanz und Grußbeiträgen sorgten 23 Posaunen, Trompeten, Hörner und Tubas der Posaunenchöre von Speichersdorf, Frankenberg und Wirbenz unter Leitung von Susi Kropf in drei Auftritten mit „Macht hoch die Tür“, Wie soll ich dich empfangen“, „Seht die gute Zeit ist nah“ und „An Irish Blessing“ nicht nur für einen klanggewaltigen Ohrenschmaus. Auch sie hatten ihre Liedtexte ausgeteilt. Die Senioren dankten es ihnen, indem sie kräftig miteinstimmten und gleich den Fischerchören die Halle in ein stimmgewaltiges Chorkonzert zu verwandeln.
Ihr Debüt gab an diesem Nachmittag das Akkordeonquartett mit Paul Weilert, Peter Prestele, Georgi Baranulkin und Elia Brehm. Sie ließen „Santa is com’ing to town“, „Last Christmas“ und „Jinglebells“ erklingen. Unter dem Applaus des Publikums wirbelten anschließend das neuformierte Rock´n Roll Trio der Landjugend Plössen Martin Legath und Julia Barthelmann, Christoph Schäffler und Franziska Horn sowie Markus Stahl und Jul–ia Hänfling zu „Crazy little thing called love“ von Queen und „Little bitty pretty one“ von Thurston Harris über die Bühne. Für staunende Begeisterung im Publikum sorgten auch die drei-bis zehnjährigen Landjugendmitglieder. Betreut von Katharina Hertel, Anna Pöllath und Reinhold Schmid brachten sie mit ihren Volkstänzen „Schwarzer Peter“, „Schlamperer“ und „Mühlradl“ Schwung in die Halle. Mit seinen volumigen Stimmen sangen der 16-köpfige Männergesangvereins Wirbenz unter Leitung von Iris Meier die Volksweisen „Das Elternhaus“ und „Fein sein, beinander bleibn“ sowie das Adventslied „Es wird scho glei Dumper“. Mit den fetzigen Songs „Einfach spitze, dass du da bist“ und „Sandyland“ präsentierten die fünf- bis zwölfjährigen CVJMler unter Leitung von Edeltraud Neiß Klassiker aus der Jungschar.
Neben seinem großen Dank an die Adresse der vielen Akteure, die zum Gelingen des Nachmittags beitrugen nutzte der Hausherr Christian Porsch kann aktuell die Gelegenheit, die Senioren vor dem Enkeltrick zu warnen. „Vereinbaren sie ein Codewort, um sich mit den Familienangehörigen gegenseitig zu authentifizieren“, gab er allen als dringenden Rat mit auf dem Weg. Einmal mehr achtsam zu sein, sei besser, als einmal zu wenig die Polizei anzurufen, meinte er. Wie er auch informierte, werde 2024 von der postalischen Einladung umgestellt auf eine Einladung über den Gemeindebrief. Neben den Gemeinderäten und Altbürgermeister Manfred Porsch war auch Landrat Florian Wiedemann gekommen. Er zeigte sich beeindruckt, dass seitens der Gemeinde mittlerweile über 70 Jahre die Tradition gepflegt werde, „mit der Weihnachtsfeier Gelegenheit zu schaffen, „dass Menschen gemeinsam mit ihren Mitmenschen Zeit verbringen können!“. Der Landkreischef untermauerte dies mit dem Gedicht „Weihnachten wie es früher war!“ Unter den Ehrengästen auch die Geistlichen Sven Grillmeier (Kirchenlaibach) und Andrea Kühn (Speichersdorf), die mit geistlichen Impulsen für den besinnlichen Part des Nachmittags sorgten. In der aktuell aufgewühlten Zeit, so Pfarrerin Andrea Kühn, sei es ganz besonders wichtig, an Traditionen festhalten, Advent zu feiern und innerlich und äußerlich Weihnachten zu feiern. Mit den Worten des Engels „Fürchte dich nicht“, wünschte sie sich, dass die Menschen bei allem Unfrieden, gesundheitlichen Problemen oder Krisensituationen Hoffnung und Vertrauen finden bei Jesus, der Frieden bringt und Frieden schafft. „Werden wir uns dabei des Festgeheimnisses gewärtig“, ergänzte Pfarrer Sven Grillmeier, „dass Gott einer von uns geworden ist, um mit uns zu leiden und sich mit uns zu freuen.“ Mit einem Augenzwinkern erinnerte er daran, dass in diesem Jahr der 24. Dezember ein Sonntag ist und keine Möglichkeit besteht, an Heilig Abend schnell noch ein Geschenk zu kaufen. „Nutzen wir die Chance, den Heilig Abend als Ganzes als einen ruhigen und besinnlichen Tag zu feiern.“ Die Seniorenbeauftragte Margit Kaiser steuerte die Weihnachtsgeschichte vom „Schönsten Weihnachtsgeschenk“, die Caritas-Beauftragte Dolores Longares-Bäumler die Geschichte vom „König mit den leeren Händen“ bei. Den Gästen war es am Ende vorbehalten, zusammen mit dem Posaunenchor mit dem Lied „Tochter Zion“ den krönenden Abschluss zu setzen.
Bilder/Text: Dr. Wolfgang Hübner