Schwarzer Tag für die Gemeinde Speichersdorf

Mit großer Enttäuschung, Betroffenheit und auch einem gewissen Grad an Unverständnis hat Bürgermeister Christian Porsch die Entscheidung der Firma Rosenthal, die Porzellanproduktion in Speichersdorf einzustellen, zur Kenntnis genommen. Damit verliert die Gemeinde ein Stück Identität und zahlreiche Arbeitsplätze beim größten Arbeitgeber vor Ort. Die Anstrengungen der Gemeinde gehen nun dahin, Perspektiven für die engagierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aufzuzeigen.

„Heute ist ein schwarzer Tag in der Geschichte unserer Gemeinde. Mit der heutigen Entscheidung geht eine lange Tradition der Porzellanproduktion in Speichersdorf zu Ende. Seit dem Jahr 1960 wird bei uns Porzellan produziert. Damit verliert die Gemeinde Speichersdorf massiv an Arbeitsplätzen und ein großes Stück Identität, auch wenn die Öfen wohl erst Ende 2026 stillstehen werden und die Logistik dem Vernehmen nach bei uns verbleiben soll“, zeigt sich Bürgermeister Christian Porsch schwer enttäuscht von der Entscheidung der Firma. Im Werk „Thomas am Kulm“, einst eines der modernsten in Europa, wird mit motivierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern qualitativ hochwertiges Porzellan hergestellt.

Zusammen mit dem Gemeinderat, zahlreichen politischen Mandatsträgern, insbesondere der Bundestagsabgesordneten Anette Kramme, den Landtagsabgeordneten Franc Dierl und Stefan Frühbeißer, Landrat Florian Wiedemann sowie dem bayerischen Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger hat sich Bürgermeister Porsch intensiv für den Erhalt des Standortes und der Arbeitsplätze eingesetzt. Bei mehreren Gesprächsrunden wurden der Firma Rosenthal Investitionshilfen und ein günstiger Industriestromtarif angeboten. Leider vergeblich, wie sich nun herausstellt.

„Es hatte schon den Anschein, dass es eine gewisse Präferenz in Richtung Selb gab. Unsere Anstrengungen gehen nun dahin, den vom Verlust des Arbeitsplatzes bedrohten Beschäftigten und deren Familien Perspektiven aufzuzeigen. Hier sind wir bereits in Gesprächen und werden diese nun mit den politischen Mandatsträgern in Bund, Land und Landkreis sowie der Firmenleitung nochmals vertiefen. Und wir kommen natürlich auch auf die Zusicherung von Wirtschaftsminister Aiwanger zurück, uns und die Angestellten im Falle einer negativen Entscheidung nicht im Stich zu lassen“, betont Porsch unter Verweis auf ein Schreiben Aiwangers vom 9. Januar 2025. Darin bietet er die Möglichkeit der Vernetzung verschiedener Arbeitgeber in der Region sowie der Unterstützung durch die bayerische Ansiedlungsagentur „Invest in Bavaria“ an.

Die Auswirkungen der Entscheidung der Firma Rosenthal werden für die Gemeinde Speichersdorf deutlich spürbar sein. Angefangen vom massiven Verlust von Arbeitsplätzen am Ort bis hin zu einem steigenden Wasserpreis, da Rosenthal den mit Abstand größten Wasserverbrauch in der Gemeinde hat.