Gelbes Band zeigt Erntemöglichkeiten
Zu einer Stippvisite in der freien Natur hatte die Gemeinde zusammen mit dem Landschaftspflegeverband Weidenberg und Umgebung e.V. am Dienstagvormittag am Soliweg nördlich der Bundestraße 22 und des Ortes Speichersdorf eingeladen. Hierzu hieß 1. Bürgermeister Christian Porsch die LPV-Mitarbeiterin Christine Schmidt sowie in der Landschaftspflege eingesetzte Landschaftsgärtnerin Sabine Freiberger vom kommunalen Bauhof und Bauamtsmitarbeiter Paul Dolata willkommen. Ziel der Exkursion war eine Streuobstwiese entlang des beliebten Wanderweges von Speichersdorf nach Zeulenreuth. Dort hat die Gemeinde im Zuge der Flurbereinigung auf einen Grundstücksstreifen Obstbäume beim Bau der Spurbahn gepflanzt, die nach fünf Jahren Wuchs bereits reichlich reife Äpfel tragen.
Aktion zur richtigen Zeit
„Die Aktion des Landschaftspflegeverbandes zur Ernte des Streuobstes auf kommunalen und sonstigen öffentlichen Flächen kommt gerade richtig. Die Äpfel sind knallrot und sind erntereif“, erklärte Porsch. Ziel des Aufrufes zur Ernte durch Bürgerinnen und Bürger ist es der Bevölkerung Angst und Scheu zur Ernte des Streuobstes zu nehmen. „Es wäre schade um das reife Obst, wenn es nicht genutzt wird, abfällt und dort verfault“, so Porsch. LPV-Mitarbeiterin Christine Schmidt ergänzte, dass alle Bäume der kommunalen Streuobstwiesen mit gelbem Band und einem Anhänger vom Bauhof gekennzeichnet werden und schonend von der Bürgerschaft abgeerntet werden können. Jeder darf sich handels- und haushaltsübliche Mengen von den Streuobstbäumen der Gemeinde für den Eigenverbrauch pflücken und mit nach Hause nehmen. Schmidt berichtete, dass vor allem alte Sorten wie Oldenburger oder Gravensteiner auf Streuobstwiesen gepflanzt wurden um diese zu erhalten. Streuobstwiesen gehören zum festen Bestandteil der gewachsenen Kulturlandschaft, sind wertvolles Kulturgut und ein wertvoller Lebensraum. Mancher Allergiker verträgt die neuen Handelssorten gar nicht.
Erlebnis für alle
Der LPV stellt die gelben Bänder und die vom LPV Fränkische Schweiz erstellten und angepassten Baumanhänger zur Markierung der Erntebäume zur Verfügung. Darauf ist vermerkt, dass zur Vermeidung von Ernteunfällen keine Leiter benutzt und keine Äste abgerissen werden dürfen. Mit der Markierung der rund 50 Obstbäume der Gemeinde ist sichergestellt, dass die Grundstücke betreten und die Früchte von jedermann geerntet werden dürfen. Streuobstbestände befinden sich meist an beliebten Wanderwegen und Erholungsflächen. „Gemeinsam Früchte mit Kind und Kegel ernten, sie zu essen oder zu Hause zu verarbeiten, ist ein bleibendes und besonders gesundes Erlebnis für alle“, war der gemeinsame Konsens. Mitmachen können auch Privatleute, die ihren Obstbestand für die Allgemeinheit zur Ernte zur Verfügung stellen. Sie sollten sich in der Gemeinde bei Paul Dolata unter 09275/988-31 in der Bauverwaltung melden. Übrigens: das gelbe Markierungsband und der Baumanhänger sind aus umweltfreundlichen Material hergestellt und verrotten problemlos.
(Text und Bild: Arnold Koch)