Zukunftsforum bringt viele Ideen zu Tage

Trotz herrlichem Sonnenschein und Corona-Ängsten bekundeten die Bürgerinnen und Bürger zufriedenstellendes Interesse an der Fortentwicklung ihrer Heimatgemeinde mit ihrer Teilnahme an der zweiten ISEK-Veranstaltung am Donnerstagabend in der Sportarena. In seiner Begrüßung freute sich 1. Bürgermeister Christian Porsch, dass von der Jugend bis zu den Senioren, darunter auch Altbürgermeister Manfred Porsch, Mitglieder des Gemeinderates und Behindertenbeauftragter Markus Vogel alle Generationen teilnahmen. Sein besonderer Gruß galt dem Mitarbeiterteam des Planungsbüros UmbauStadt aus Weimar.

Jugendbeteiligung

Bereits eine Stunde vor der zweiten Bürgerbeteiligung nahmen sich die Jugendlichen Zeit in Gesprächsrunden drinnen und draußen ihre Ideen einzubringen. Porsch betonte, dass das ISEK den Leitfaden der künftigen stadträumlichen Entwicklung darstellt. Es bildet die Grundlage, um in den kommenden 10 bis 15 Jahren wichtige Projekte in den Themenbereichen Mobilität, Wohnen, Grünräume und Gemeinschaft mit Unterstützung durch Fördergelder aus dem Städtebauprogramm umzusetzen. Die bereits erstellte Themensammlung aus der Erstveranstaltung sollte nun mit einer weiteren Ideensammlung für das Planungsbüro und den Gemeinderat ausgefüllt werden. Architektin Cornelia Dittmar: „Die Bürger sollen mit ihren Projektideen zusammen mit der Lenkungsgruppe in mehreren Themenbereichen ihre Heimatgemeinde fit und lebenswerter zu machen. Wir helfen dabei Tendenzen und Wünschen auszuloten und zu analysieren. Für die Handlungsfelder ist bereits ein Leitbild ausgearbeitet“. Damit soll der Kernort insgesamt einen Mehrwert erfahren und in vielen Beziehungen für alle Bürger attraktiver und lebenswerter werden. Die Teilnehmer schrieben in der rund zweistündigen Veranstaltung an mit Fragestellungen und Ortsplan bestückten Stellwänden ihre Projektideen nieder und bewerteten sie anschließend durch aufgeklebte Punkte. Wichtig war die Projekte zu konkretisieren und auf den Ortsplänen örtlich kenntlich zu machen.

An mehreren Stationen konnten sich die Bürgerinnen und Bürger mit der Zukunft der Gemeinde SPeichersdorf beschäftigten. Foto: Arnold Koch

 

Die Auswertung der zehn Stationen brachte bei der Schlussbesprechung folgendes Ergebnis:

  • Regionale Vernetzung – Zusammenschluss des Radwegenetzes Richtung Kemnath
  • Siedlungsentwicklung – Umnutzung alter Bahnflächen
  • Mobilität – Ausbau des überregionalen Radwegenetzes Richtung Weiden und Bayreuth
  • Bevölkerung – Zusammenschluss der Ortsfeuerwehren und Planung eines gemeinsamen Gerätehauses
  • Erholung und Stadtgrün – Mehr Parkflächen – weniger Durchgangsverkehr
  • Wohnen – Fair verteilter Neubau für verschiedene Wohnbedürfnisse mit Eigentums- und Sozialwohnungen verschiedener Größen
  • Daseinsvorsorge – Schaffung eines Ärztehauses, Ansiedelung von Allgemein- und Fachärzten
  • Energie – Biomasseheizkraftwerk mit Nahwärmenetz
  • Gewerbe – Ausweisung eines neuen Gewerbegebietes
  • Familie und Jugend – Neue und für alle offene Sportanlage mit Skaterpark, Basketball im Bereich der bestehenden Eisbahn

Das Planungsbüro wird die eingegangenen Vorschläge zusammenfassen und das Machbare zu einem umsetzbaren Gesamtkonzept verarbeiten. Das Gemeindeoberhaupt betonte abschließend, dass die Kommune in 2023 bis 2024 bereits insgesamt eine Million Euro an Eigenmittel für ISEK-Projekte bereitstellt. Diese werden noch mit rund 60 Prozent staatliche Förderung aufgestockt. „Damit können wir vieles verwirklichen, aber nicht alles und nicht sofort. Wir müssen auch Projekte priorisieren“, erklärte Porsch abschließend und bedankte sich für die Mitwirkung.

Nach der Ausarbeitung und Wertung der Projektideen findet am 7. Juli ab 18 Uhr ein Stadtspaziergang oder besser Radtour durch die beiden Kernorte statt, um diese gemeinsam in Augenschein zu nehmen und zu konkretisieren. Zuvor werden die Ergebnisse online veröffentlicht, um auch denjenigen eine Beteiligungsmöglichkeit zu geben, die am vergangenen Donnerstag keine Möglichkeit hatten, an der Präsenzveranstaltung teilzunehmen.

Text: Arnold Koch

Hier finden Sie weitere Informationen rund um das ISEK in der Gemeinde Speichersdorf.