Aus dem Gemeinderat: Dorftreff für Kirchenlaibach

In den nächsten beiden Jahren soll inmitten von Kirchenlaibach ein neues Zuhause für Vereine und Bürgerschaft entstehen. Der Gemeinderat gab in seiner Oktober-Sitzung grünes Licht für den Bau- und Förderantrag im Rahmen der Städtebauförderung zum Bau des Dorftreffs. Die Gemeinde bringt 1,46 Millionen Euro auf, um das im Rahmen des Integrierten Städtebaulichen Entwicklungskonzeptes (ISEK) geplante Projekt zu verwirklichen. Bürgermeister Christian Porsch erläuterte, dass sich auf dem Baugrundstück Bayreuther Straße 35 sowohl das alte Schulhaus als auch das Gerätehaus der Kirchenlaibacher Freiwilligen Feuerwehr befindet. Das Schulhaus wurde mittlerweile zur Kindertagesstätte um- und angebaut und beherbergt seit September zwei gemischte Kita-Gruppen. Vorher wurde das Gebäude als Versammlungs- und Schulungsraum der Soldaten- und Kriegerkameradschaft (KSK) und der Feuerwehr (FFW) genutzt. Eine Doppelnutzung als Kita und Vereinsdomizil war nicht nur förderrechtlich ausgeschlossen. „Wir haben mehrere Gespräche mit den Vereinen und im Gemeinderat geführt, um ein für alle akzeptables Konzept zur Nachnutzung des leerstehenden Schulgebäudes samt Neubau eines Dorftreffs zu entwickeln. Dieser soll das neue angemessene Domizil für die Vereine und Bürger sowie für die Jugend sein“, erklärte Porsch mit Verweis auf die Umsetzung des beschlossenen ISEKs. In mehreren Planungstreffen mit dem paritätisch aus Vertretern der KSK und der FFW gebildeten Arbeitskreis entwickelte man gemeinsam das Projekt „Dorftreff“, nachdem man vorher das Gemeinschaftshaus in Haag besichtigt hatte. Erfahrungswerte gibt es dazu beim 2019 gebauten Gemeinschaftshaus Plössen, an dessen Grundfläche sich der geplante Dorftreff orientiert. Auf dem Grundstück waren bei der Planung die beiden Zwangspunkte Gerätehaus und Kindertagesstätte zu berücksichtigen.

Architekt Johannes Winterl vom Architekturbüro Franc Dierl aus Windischenlaibach stellte die Dorftreffplanung dem Gremium vor. Der Grundstückszuschnitt wurde maximal unter Berücksichtigung des Gebäudebestandes mit einem umlaufenden Grenzabstand von drei Metern ausgenutzt. Daraus ergab sich die U-Form des Gebäudes mit einer innliegenden Freifläche, die für Freiluftveranstaltungen, wie kleines Johannisfeuer, genutzt werden kann. Der freistehende Neubau schließt sich nach einem 1,4 Meter breiten überdachten Durchgang zum bestehenden Gerätehaus im Nordwesten an. Im 12,3 mal 8 Meter großen Gebäudeteil finden ein Gerätelager/Garage mit großem Tor mit 36, ein Jugendraum mit 19,4 und ein Technikraum mit 8,5 Quadratmeter Fläche Platz. Die Südfassade zur Freifläche hin wird verkleidet, um das Tor zu kaschieren. Der Geräteraum ist ungedämmt und kann im Dachgeschoss teilweise als zusätzliches Lager genutzt werden. Im Gebäudewinkel schließt sich Richtung Westen ein Büro (13 m²), Behinderten-WC (10,4 m²) und der Vorraum (4,6 m²) zum Foyer (17,4 m²) an. Vom Foyer aus erreicht man über einen Vorraum den WC-Trakt (25 m²) und das abwinkelnde zweite Hauptgebäude mit einer Größe von 22 mal 8 Metern entlang der Südgrenze des Grundstückes. Darin befindet sich der rund 80 bis 100 Personen fassende Saal mit einer Fläche von 111 Quadratmeter. Dieser kann zu einem und zwei Drittel mittels Schiebetrennwand unterteilt werden. An der Westseite des Saales befindet sich ein Stuhllager (20 m²) und auf der Ostseite Lager und Küche (22 m²).

Zum künftigen Dorftreff führt ein neuer öffentlicher Zugang entlang der Ostgrenze des Grundstückes von der Bayreuther Straße aus. Dieser wird im Zusammenhang mit der Herstellung der Außenanlagen und eingezäuntem Spielplatz der Kindertagesstätte angelegt. Zwischen Saal- und Kitagebäude sind Parkflächen angedacht. „Das Gebäude orientiert sich in Größe, Anordnung und künftiger Nutzung am neu gebauten Dorfgemeinschaftshaus Plössen“, berichtete Winterl. Die beiden Hauptgebäudeteile an der Nord- und Südseite erhalten je ein Satteldach mittels Nagelplattenbinder. Der im abgewinkelten, dazwischen liegenden Gebäudeteil untergebrachte Funktionstrakt wird mit einem Pultdach hergestellt. Das Gesamtgebäude ist zu den Grundstücksgrenzen hin relativ geschlossen und öffnet sich in Richtung innliegender Freifläche durch großzügige Fensterflächen. Das Gebäude wird in Massivbauweise mit 36,5-Ziegelmauerwerk und Holzdachstuhl hergestellt. Das Gebäude hat ein Bruttovolumen von 1.830 Kubikmeter Rauminhalt und eine Nutzfläche von rund 280 Quadratmeter. Porsch ergänzte, dass der eingezäunte Kinderspielplatz an der Südseite des Grundstückes geplant ist. Dieser soll naturnah gestaltet und für Kinder unterschiedlichen Alters unter Absprache mit dem Kita-Personal unterteilt und ausgestattet werden. Er soll sowohl durch die Kita als auch öffentlich zugänglich gemacht werden. Der per Fußbodenheizung versorgte Neubau wie auch die Kita werden über eine Fernwärmeleitung zur benachbarten Biogasanlage mit Wärme versorgt. In der Diskussion wurde die Parksituation erörtert. Neben den wenigen Parkflächen im Innenbereich des Grundstückes müssen zusätzlich Parkflächen entlang der Bayreuther Straße und benachbarten privaten Flächen nachgewiesen werden.

Der Neubau des Dorftreffs ist mit insgesamt 1,46 Millionen Euro Baukosten veranschlagt. Die Gemeinde erwartet dazu 60 Prozent Städtebauförderung. Die Herstellungskosten für die Außenanlagen, Ausstattung und Mobiliar sind darin nicht enthalten. Der Zeitplan sieht die zeitnahe Beantragung der Baugenehmigung und Förderung vor. Die Ausschreibung ist für Anfang 2025 mit Baubeginn nach Erhalt des Förderbescheids im Frühjahr geplant. Eigenleistungen durch die FFW und die KSK sind vorgesehen aber noch nicht monetär bezifferbar und umfänglich zu erfassen. Der Gemeinderat stimmte einstimmig der Planung zu und beauftragte die Verwaltung den Förder- und Baugenehmigungsantrag zu stellen.

Bild und Text: Arnold Koch